Positionen und Presse

WDR Lokalzeit berichtet zur aktuellen Lage in aachener Kitas

Am 16.02. erschien im WDR (Lokalzeit) ein Bericht zur aktuellen Situation in Aachener Kitas. Auch der JAEB wurde hierzu kurz befragt.

Beim Klick auf das Bild geht es zum Beitrag:

 

Statement des JAEB zum Quick-K Programm (Aachener Modell)

Aachen, 15.02.2024


Der JAEB vertritt die Interessen der Eltern sowie der Kinder, die in Aachen eine
Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege besuchen.


Wir nehmen Stellung zur geplanten Bewerbung der Stadt Aachen für das Modellvorhaben „Quereinstieg in der KiTa – Kindertagespflege“ (QuiK-K) des Landes NRW.


Das vor etwa einem Jahr in Aachen entworfene „Aachener Modell“ haben wir vom JAEB personell und inhaltlich unterstützt. In der Entwicklung waren erstmals diverse Träger, die Stadt, Kitaausbilder*innen, Kitaerzieher*innen und -leitungen, Vertreter*innen der Erwachsenenbildung (VHS) sowie Eltern gemeinsam problem- und lösungsorientiert an Diskussion und Ausarbeitung beteiligt. Der resultierende Vorschlag, das „Aachener Modell“, wurde mit dem Ministerium für Schule
und Weiterbildung (MSW) sowie dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) diskutiert und in Teilen in das Modellvorhaben des Landes „QuiK-K” aufgenommen. Viele der gemeinsam erarbeiteten Vorschläge blieben darin jedoch unberücksichtigt, so dass nun mit dem „QuiK-K“-Programm ein aus unserer Sicht nur enttäuschender
Rest übrig bleibt.

 

Da die Ausführungen des „Quik-K“ Programms nur rudimentär benannt werden,
sind die Auswirkungen einer Teilnahme an diesem Programm schwer vorauszusagen und stellen die Stadt Aachen und ihre möglichen Partner, nach eigener Angabe, vor große Herausforderungen. Dass die Stadt Aachen inklusive der freien Träger trotzdem an dem aktuell geplanten Modellvorhaben
teilnehmen möchte, gibt Auskunft über das Ausmaß der vorherrschenden Kitakrise und die Dringlichkeit, mit der nachhaltige Lösungen gefunden werden müssen.


Aus Sicht des JAEB Aachen ermöglicht dieses Programm nur sehr begrenzt eine kurzfristige Entlastung im Kitaalltag, bedeutet initial jedoch eine merkliche Mehrarbeit, da die ungelernten Kräfte zunächst angelernt werden müssen.
Die Bewerber*innen, die in diesem Programm eingesetzt werden sollen, sollen, nach zweijährigem Dienst inkl. Weiterbildungen, die Möglichkeit erwerben, in das zweite Ausbildungsjahr zur Kinderpfleger*in einzusteigen. Die Aufnahme der Ausbildung bedeutet hierbei einen Einkommensverlust, der aufwändig über Fördermaßnahmen der Agentur für Arbeit kompensiert werden soll. Konkrete Finanzierungszusagen hierzu sind aus unserer Sicht unerlässlich und im
Vorfeld nötig, um Bewerber*innen die nötige finanzielle Sicherheit zu geben.


Unserer Meinung nach ist dieses „Angebot“ insgesamt jedoch unattraktiv und wird schwerlich zum gewünschten Resultat führen, nachhaltig mehr qualifiziertes Fachpersonal zu schaffen. Darüber hinaus wird ein Anreiz gesetzt, gering qualifizierte Personen im Rahmen des Programms einzusetzen, da bei diesen die Lehrgangs- und Lohnkosten bis zu 100% von der Agentur für Arbeit übernommen
werden können, während bei nicht gering qualifizierten Personen lediglich mit einem Zuschuss von etwa 25% der Lehrgangsgebühren und etwa 30% der Lohnkosten zu rechnen ist. Es ist aus unserer Sicht wenig erstrebenswert, derartige Anreize für einen bildungsnahen Beruf zu setzen.


Die fehlende Refinanzierung durch das Land und die hierdurch notwendige aufwändige Finanzierung über andere arbeitspolitische Instrumente macht dieses Programm zusätzlich wenig attraktiv für die beteiligten Träger, die hohe Investitionen bei höchst zweifelhaftem Nutzen fürchten müssen, denn die
vorgeschlagene Finanzierung über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter ist aktuell noch vorbehaltlich. Weiterhin ist neben dem zweifelhaften kurzfristigen Nutzen des Programms auch ein langfristiger Nutzen fraglich. Ob mit diesem Programm Fachkräfte langfristig gewonnen werden können, ist keineswegs sicher.


Deshalb ruft der JAEB Aachen dazu auf, noch intensiver und innovativer gemeinsam an einer nachhaltigen und langfristigen Verbesserung im Bereich der frühkindlichen Bildung zu arbeiten.


● Alle beteiligten Akteure aus Kitas und dem Offenen Ganztag sollten gemeinsam

an einer wirkungsvollen Fachkräfteoffensive und an einem konsequenten Ausbau der Aus- und Weiterbildungskapazitäten arbeiten. Nur so kann der perspektivische Bedarf an Fachkräften in der frühkindlichen Bildung und damit auch die Erfüllung des vertraglich vereinbarten Betreuungsumfanges gesichert werden.


● Wir sehen aber auch kurzfristige Handlungsmöglichkeiten zur Entschärfung der
Situation:
○ Anerkennung ausländischer Abschlüsse
○ Verkürzung von Anpassungsqualifikationen und -lehrgängen
○ geeignete Qualifizierungsangebote in Online-Formaten
○ Entlastung der bisherigen Kräfte durch Kita-Helfer-Programm und
Verwaltungsassistenzen in Kitas
○ Schaffung von (finanziellen) Anreizen für den Quereinstieg auch hochqualifizierter
Personen
○ Fach- und Hochschulausbildung als vergütete praxisintegrierte Ausbildung oder
duales Studium
○ Entlastung von Auszubildenden und Schaffung von Anreizen für die Praxisanleitung
○ Ausbildung von pädagogischen Fachkräften


Alle kurzfristigen Maßnahmen müssen zeitlich auf 6 bis maximal 12 Monate befristet sein. Nur durch einen Mix aus kurzfristigen Maßnahmen und einem ausgereiften Konzept, um Fachkräfte langfristig auszubilden und zu halten, können wir die aktuell dramatische Lage in den Kitas verbessern und im Anschluss auf ein hohes Qualitätsniveau bringen.


Die Maßnahmen dürfen nicht mit verkürzten Betreuungszeiten einhergehen. Die negativen Folgen wären so vielschichtig und tiefgreifend, dass es einer Bankrotterklärung der Erziehungspolitik gleichkäme. Vielmehr betonen wir wiederholt, dass die Attraktivität des Erzieher*innenberufs wie auch des Kinderpfleger*innenberufs erhöht werden müssen.


Wir als JAEB Aachen setzen uns für die Anliegen der Kinder und Eltern ein und arbeiten gerne mit allen Beteiligten zusammen und stehen auch weiterhin für Gespräche und Mitarbeit zur Verfügung.


Ein erstes Treffen mit der Aachener Zeitung


Pressemitteilung zur Wahl 23/24

Aachen, 29.11.2023

 

Neuer Elternbeirat der Aachener Kitas nimmt offiziell seine Arbeit auf

 

Die Elternbeiräte der Aachener Kindertagesstätten, sowohl aus den städtischen/öffentlichen, als auch den Kitas in Freier Trägerschaft und der Kindertagespflege haben in der Vollversammlung, die bereits am 25.10.2013 stattfand, eine neue stadtweite Elternvertretung, den sogenannten Jugendamtselternbeirat (JAEB), gewählt. Insgesamt 15 Mitglieder sowie 7 Beiräte vertreten für die Dauer des Kitajahres 2023/2024 die Interessen aller Familien, die in der Stadt Aachen Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Die Vertretung der Elternschaft durch den JAEB ist im Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) gesetzlich legitimiert und steht den Familien auch zum Informationsaustausch und als Ansprechpartner zur Verfügung.

 

Den Vorsitz des JAEB übernehmen in diesem Jahr Gereon Hüwe und seine Stellvertreterin Judith Müllender. Kassenwartin bleibt Ilona Holtz, vertreten durch Simone Göbel. Patrick Lehnen und Mara Mendes setzen ihre Arbeit in der AG78 bzw. dem Kinder- und Jugendausschuss (KJA) fort, sie werden unterstützt von Martina Schwartz und Carolin Roelly (beide AG78) und Julia Keselj (KJA). Die bisherige Aachener Delegierte im Landeselternbeirat Claudia Häfner sowie ihre neu gewählte Stellvertreterin Sedef Arslan, wurden erneut zur Wahl in das, dem JAEB übergeordnete, Landesgremium der Elternvertretung aufgestellt. Die Ergebnisse der Wahl des Landeselternbeirats werden Anfang Dezember erwartet.

 

Die bisherige Vorsitzende Annette Deckwart ist weiterhin im JAEB vertreten und steht dem neuen Vorsitz beratend zur Seite. Auch Nina Monz, Tobias Banaszak, Ilona Holtz, Jessica Johnen und Ann-Christin Schiffhorst bleiben für den JAEB aktiv. Neu dazu stoßen Sedef Arslan, Lisa-Marie Biehl, Annika Esch, Simone Göbel, Julia Keselj und Martina Schwartz. Weiterhin wird der JAEB beratend unterstützt durch die gewählten Beiräte Sina Aumann, Kristijana Cigelj, Karina Fröhlke, Michael Melchers und Carolin Roelly.

 

Im Rahmen der 1. konstituierenden Sitzung am 14.11.2023 wurden die Aufgaben und Ämter aufgeteilt. Der JAEB trifft sich regelmäßig und tauscht sich intensiv über die Situation an den Tagesstätten aus. Noch immer stellt der Personalmangel sowie die damit einhergehenden Betreuungsausfälle und die entsprechend verminderte Betreuungsqualität einen großen Problemkomplex dar, der den JAEB auch in diesem Kitajahr weiterhin beschäftigt.

 

Der neu gewählte JAEB wird sich darauf fokussieren, die eigene Bekanntheit bei Familien, Trägern und Einrichtungen auszubauen, um als wirksame Stimme der Elternschaft in den städtischen Gremien den Problemen und Sorgen aller Aachener Eltern Gehör zu verschaffen sowie zu deren Lösung beizutragen. Darüber hinaus wird ein konstruktiver Austausch mit den politischen Vertreter*Innen angestrebt.

 

Alle interessierten Eltern sind jederzeit herzlich willkommen und können sich gerne bei allen genannten Themen und auch darüber hinaus einbringen. Zu erreichen ist der JAEB unter www.jaeb-aachen.de sowie www.facebook.com/JAEB.Aachen und neu auch bei Instagram unter Jugendamtselternbeirat der Kitas in der Stadt Aachen.


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